Selbstliebe - räuber:mädchen

Jede*Jeder strebt es an, doch die wenigsten leben sie zu 100% - die Selbstliebe. Dort eine Speckrolle, da eine Delle, ich bin zu eifersüchtig, bin zu unsportlich, eine Heulsuse, usw.

Doch wer sagt denn eigentlich wie der menschliche Maßstab auszusehen hat? Fernsehen? Social Media? Werbung? Wenn wir uns ehrlich sind, ist jede*r Einzelne von uns selbst verantwortlich für ihr*sein Lebensglück. Nur weil die Nachbarin* einen kleineren Hintern hat als ich, heißt es doch noch lange nicht, dass meiner weniger ansehnlich ist. Weil mein Arbeitskollege* einen höheren Bildungsabschluss hat, heißt es auch nicht, dass er klüger ist als ich.

Es ist oft einfach leichter, wenn man sein Glück von anderen abhängig macht. Doch dieses Glück ist vergänglich und ambivalent. Die Anerkennung von anderen fühlt sich oft im ersten Moment toll an, man wird gesehen, fühlt sich geliebt, hübsch, klug und großartig. Wenn man auf die Anerkennung anderer hofft, braucht es aber auch einen Maßstab von außen. Genau das ist der Punkt – wenn dieser Maßstab nicht mit meinen innersten Überzeugungen zusammenpasst, reiben sich die beiden Komponenten und die Fassade beginnt langsam zu bröckeln. Dieser innere Kampf staut sich auf, tobt im inneren wie ein Sturm.

Wenn man diese Unzufriedenheit mit sich selbst nicht sein Leben lang ertragen will, bleibt es einem nicht erspart, sich mit sich selbst zu beschäftigen. Altlasten abwerfen, Ziele fokussieren, Werte definieren – und das alles ganz subjektiv ohne Einfluss von außen. Vielen hilft dabei eine Gesprächstherapie, einschlägige Bücher, … usw. Was auch immer hilft, das Ziel ist ein großes: die Selbstliebe. Hat man es geschafft, auch wenn es oft nur kurze Momente sind, von sich und seinem Körper überzeugt zu sein, erfährt man dieses warme Gefühl von tiefer Zufriedenheit und Glück. Es selbst geschafft zu haben, sich selbst aus der scheiße gezogen zu haben, nicht auf die Anerkennung anderer warten zu müssen, sich selbst schätzen und nicht an sich und seinen Fähigkeiten zu zweifeln – Das ist Selbstliebe – und glaub mir, es fühlt sich so gut an!

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